Ich bin ein Wesen leichter Art, ein Kind mit tausend Launen, 

das Niederes mit dem Höchsten paart, s’ist wirklich zum Erstaunen.

Kurzum ich bin ein Kraftgenie,

sie sehn in mir die Phantasie. (Ferdinand Raimund: Die gefesselte Phantasie)

OOBT-009: Out of the Box-Touren – Beitrag 009

Die fünfte Etappe des #raphafestive500 begann vor einigen Tagen auf der Couch liegend. Die Gedanken kreisten um den heutigen Tag, den ich als jenen auserkoren hatte, an dem ich – ich verwende die Ausdrucksweise von #davidschöggl – so richtig einen raushauen wollte.

Fragt sich, ab wann das bei mir beginnt? Ab wann ich selbst von mir sagen würde, so richtig einen rausgehaut zu haben? Nun, jetzt um diese Zeit im Winter, wollte ich mir die Latte nicht allzu hoch legen. Zumal oben besagter #davidschöggl gerade im Trainingslager weilt und ich alleine unterwegs bin. Und so dachte ich mir, dass eine Runde mit rund 125k das oben angeführte Prädikat wohl annähernd verdienen würde.

Ausgehend davon begann ich über die Route nachzudenken. Und rasch bildete sich in meiner Phantasie eine Strecke über die Gräben und Hügel der Südoststeiermark bis nach Bad Radkersburg heraus. Jedenfalls ansteuern wollte ich Straden sowie Frutten-Gießelsdorf.

Straden deshalb, weil ich die Greißlerei de Merin früher beinahe wöchentlich als Tankstelle auf meinen Ausdauerrunden ansteuerte, zuletzt aber eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr mit dem Rad dort war.

Und Frutten-Gießelsdorf? Weil ich heuer im Herbst auf einem Seminar dort war und mir fest vorgenommen hatte, bald einmal über diese schöne Gegend nach Bad Radkersburg zu fahren.

Bad Radkersburg wiederum ist mir seit einiger Zeit sehr ans Herz gewachsen. Super schöner Hauptplatz. Tolle Cafés. Entspannte Atmosphäre. Wunderschön restaurierte alte Bürgerhäuser.

Den Rückweg ließ ich mir in meiner Planungsphantasie offen.Wollte jedenfalls einen Abstecher nach Slowenien machen. Machte die Details abhängig von Tageszeit, Stimmung, Kondition und Wetter.

Ja, und wie es eben so ist mit der Phantasie: Beflügelt von der Vorstellung dieser Runde machte ich mich heute auf den Weg und folgte meinen positiven Emotionen, die ich mit dieser Runde verband. Und um es ganz klar zu sagen: Ohne diese Phantasie wäre ich heute nie und nimmer mehr als sechs Stunden und letztendlich knapp 160k auf dem Rad gesessen.

So aber war es eine der schönsten Ausfahrten des heurigen Jahres.

Übrigens: Der Rückweg führte mich über Mureck nach Slowenien, Sentilj, Kungota und über Langegg wieder nach Hause.

Ganz zum Abschluss: Wie kommen eigentlich die im Titel erwähnten Wien und Triest ins Spiel? Über die Kaffees on the road: Julius Meinl (Wien) und Hausbrandt (Triest). Und weil die beiden Städte seit der K&K-Zeit ein Stück gemeinsamer Geschichte verbindet, an die ich heute durch die Kaffees erinnert wurde. Ja, was die Phantasie nicht alles auslöst…

  1. Strecke:
    Arnfels – Leibnitz – Ragnitz – Draßling – Weinburg (1 Julius Meine-Espresso) – Priebing – Gosdorf – Straden – Frutten-Gießelsdorf – Bad Radkersburg (1 Hausbrandt-Espresso Doppio mit einem Topfenstrudel) – Mureck – Sentilj – Kungota – Jurij – Langegg – Leutschach – Arnfels  http://www.movescount.com/de/moves/move87775552
  2. Distanz:
    Rund 160k
  3. Anzahl und Locations der Kaffees:
    1 Julius Meinl-Espresso im Weinburger Stüberl
    1 Hausbrandt-Espresso Doppio im Genuss Café in Bad Radkersburg
  4. Highlights:
    1. Dass es nach rund einer Stunde zu rollen begann und bis zum Schluss nicht mehr aufhörte 🙂
    2. Der Streckenverlauf über die Hügel und Gräben bis nach Bad Radkersburg
    3. Die Pause im Genuss Café in Bad Radkersburg mit einem herrlichen Hausbrandt-Espresso Doppio, einem köstlichen Topfenstrudel sowie den Salzburger Nachrichten
    4. Die Strecke von Mureck bis Sentilj auf der slowenischen Seite
    5. Die Freude über diese wunderbare Runde bereits während der Fahrt

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