TG1-001: Tourengebiet 1 Remschnigg – Tour 001

Kraftausdauertraining. Früher Hauptbestandteil aller Trainingspläne für Mountainbiker und Straßenfahrer, heute in Zeiten der hohen Trittfrequenzen größtenteils ersetzt durch andere, trittfrequenzorientierte Trainingsformen. So erscheint es zumindest mir als Laie, wenn ich mir das Trainingsregime von Profis, wie z.B. David Schöggl, ansehe. Und trotzdem: Mich hat das Kraftausdauertraining am Bike nach der „Italiener-Methode“ zu meinen Rennzeiten immer stark gemacht. Und daher habe ich es heute nach langer Zeit wieder einmal ausprobiert und einen klassischen „Italiener“ auf der „Alten Kapla-Straße“ hingelegt.

Italiener-Methode nenne ich Kraftausdauereinheiten am Rad, die sich durch extrem niedrige Trittfrequenzen und ziemlich lange Intervalle bei mittleren Herzfrequenzen auszeichnen. Ich spreche dabei von Trittfrequenzen zwischen 40 und 50 Umdrehungen pro Minute, Herzfrequenzen im individuellen GA2-Bereich (bei mir zwischen Hf 140 & 150) und Intervallen von 15 bis 30 Minuten Dauer.

Frühere italienische Straßenrennfahrer trainierten nach dieser Methode stundenlang an langen Anstiegen und Pässen. Persönlich erzählte mir der einmalige Sieger der Österreich Radrundfahrt und mehrfache Gewinner des Race Across the Alps, Maurizio Vandelli, von dieser Methode. Und er schwor darauf. Heute trainiert das kaum noch jemand.

Als Reminiszenz an alte Zeiten kletterte ich heute die „Alte Kapla-Straße“ von Arnfels ausgehend auf den Remschnigg  (2,5km lang, ca. 340 Höhenmeter Anstieg, teilweise sehr ausgewaschener Fahrweg) zweimal als „Italiener“ hoch. Und siehe da: Es fühlte sich verdammt gut. Nach dem gestrigen Ruhetag war ich scheinbar gut ausgeruht und hatte mächtig Druck am Pedal – subjektiv zumindest. Die zwei Intervalle dauerten jeweils ziemlich genau 20 Minuten, anschließend machte ich eine lässige Rast am Grenzübergang zu Kaplan und fuhr abschließend zufrieden und müde über die asphaltierte neue Kapla-Straße nach Hause.

Anmerkungen zum Abschluss:

Es mag sich dabei nicht mehr um die modernste Trainingsform handeln. Aber die Wirkung auf das Training der für die Kraftausdauer entscheidenden schnellen Muskelfasern halte ich nach wie vor für unbestritten. Klar: Exzessives KA-Training nach der Italiener-Methode ist sehr belastend für die Kniegelenke, führt tendenziell zur Zunahme von Muskelmasse und sollte daher nur nach entsprechender Vorbereitung und gut dosiert ins Training eingebaut werden.

Für mich als Hobbysportler ohne Rennambitionen geht es aber primär um den Spaß an der Sache.  Und daher werde ich den „Italiener“ immer wieder in mein Training einbauen.

Anbei der Link zum Strava-Profil für diese Einheit:

www.strava.com/activities/381997789/laps

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